Berufsaussichten nach dem Studium

Berufsaussichten nach dem Studium

Nicht alle Akademikergruppen haben dieselben Berufsaussichten nach dem Studium. Begehrt sind vor allem Mediziner, Ingenieure, Sozialarbeiter und -pädagogen sowie Informatiker.

Inhaltsverzeichnis

Wie sehen die Berufsaussichten nach dem Studium aus?

Nach Abschluss Deines Studiums stehen Dir grundsätzlich zwei verschiedene Wege offen. Du kannst gleich ins Berufsleben einsteigen und Dein theoretisches Wissen in der Praxis anwenden oder im Anschluss an das Bachelor Studium ein Master Studium absolvieren. Du hast auch die Möglichkeit, zunächst in den Beruf einzusteigen und das Master Studium später nachzuholen.

Möglichkeiten für den Karrierestart nach dem Bachelor-Studium

Welcher Weg für Dich der Richtige ist, hängt ganz von Dir ab. Bei Deiner Wahl solltest Du bedenken, dass der Master für höhere Positionen qualifiziert und ein höheres Gehalt verspricht. Vor allem, wenn Du eine Laufbahn in Forschung und Wissenschaft anstrebst, sind der Master und eine anschließende Promotion in der Regel zwingend erforderlich.

Die besseren Berufsaussichten nach dem Master Studium sind wohl zumindest zum Teil dafür verantwortlich, dass 77 % der Universitätsabsolventen und 54 % der Fachhochschulabsolventen unmittelbar nach dem Bachelor den Master aufnehmen. Andererseits bedeutet das Master Studium, zwei weitere Jahre mit lernen zu verbringen und auch der Bachelor Abschluss bietet Dir gute Berufsaussichten nach dem Studium.

Beliebte Bachelor Studiengänge

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Arbeitslosenquote bei Akademikern ist gering

Insgesamt haben Akademiker nach dem Studium gute Berufsaussichten. Hochschulabsolventen sind wesentlich seltener arbeitslos als alle anderen Qualifikationsgruppen. Im Jahr 2011 lag die Arbeitslosenquote bei Akademikern gerade einmal bei 2,4 %. Damit herrscht bei Hochschulabsolventen Vollbeschäftigung. Nach den Krisenjahren 2009 und 2010, in denen sich auch für Akademiker die Berufsaussichten nach dem Studium verschlechtert hatten, stieg die Nachfrage nach hoch qualifizierten Arbeitskräften im Jahr 2011 wieder an. 166.400 Akademiker waren im Jahresdurchschnitt arbeitslos gemeldet, im Jahr 2010 waren es noch 176.300 Akademiker.

Von diesem Wachstum profitierten mit Ausnahme einiger Gruppen innerhalb der Ingenieure alle Akademiker. Es ist zudem davon auszugehen, dass sich dieser Trend aufgrund der Akademisierung der Arbeitswelt sowie des demografischen Wandels weiter fortsetzt. Damit winken Hochschulabsolventen auch in Zukunft gute Berufsaussichten nach dem Studium.

Welche Studienfächer und Berufe haben besonders gute Aussichten?

Von den guten Berufsaussichten nach dem Studium sind nicht alle Akademiker im gleichen Maße betroffen. Grundsätzlich gilt, dass trotz guter Arbeitsmarktdaten ein Studium heute längst keine Jobgarantie mehr ist. Absolventen einiger Fachrichtungen haben es auf dem Arbeitsmarkt aber deutlich leichter als Absolventen anderer Fachrichtungen.

Sehr gute Berufsaussichten nach dem Studium haben Absolventen medizinischer, sozialer/pflegerischer und technischer Studiengänge. Hier gibt es bereits heute Engpässe bei der Besetzung von Stellen. Die auf dem Arbeitsmarkt begehrteste Akademikergruppe sind nach wie vor die Ingenieure. Besonders gefragt sind Maschinen- und Fahrzeugtechniker, Mechatroniker sowie Energie- und Elektrotechniker. Auf Platz 2 hinter den Ingenieuren rangieren Sozialpädagogen und Sozialarbeiter. Aber auch Ärzte werden nach wie vor händeringend gesucht. Daneben haben vor allem Informatiker ausgezeichnete Berufsaussichten nach dem Studium.

Weiterhin auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind auch die Wirtschaftswissenschaftler. Allerdings steigt hier die Zahl der Studenten und Absolventen weiter rasant an, sodass die Berufsaussichten nach dem Studium von dem Bereich abhängen, in dem Du tätig sein möchtest. Stark nachgefragt sind Unternehmensberater, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. Für die Tätigkeit als Steuerberater ist allerdings eine entsprechende Weiterbildung erforderlich. Alle Infos zu dieser findest Du auf steuerberater-ausbildung.net. Eher problematisch sieht es dagegen im Bereich Marketing und Kommunikation aus.

Auch für Lehrer sind die Berufsaussichten nach dem Studium weiterhin positiv, hängen aber im Einzelfall stark von Bundesland, Schulform und Schulfächern ab. Vor allem für das Gymnasium gibt es mittlerweile in vielen Fächern ein Überangebot an Lehrkräften. Die zurückgehenden Schülerzahlen werden diesen Trend in den nächsten Jahren verstärken. Sehr gute Berufsaussichten nach dem Studium haben - unabhängig von Schulform und Bundesland - alle Lehramtsstudenten mit mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern sowie Berufsschullehrer.

Zu den Sorgenkindern des Arbeitsmarktes gehören nach wie vor die Juristen, einige Naturwissenschaftler, allen voran die Biologen, sowie die Geisteswissenschaftler. Allerdings ist auch hier in den letzten Jahren ein Aufwärtstrend zu verzeichnen, der sich in den sinkenden Arbeitslosenzahlen widerspiegelt. Vor allem der Jobeinstieg gestaltet sich in diesen Fachrichtungen aber oft sehr schwierig. Durch Praktika, in deren Rahmen Du erste Berufserfahrungen sammelst, verbesserst Du Deine Berufsaussichten nach dem Studium.

Der Arbeitsmarkt für Bachelor Absolventen

Eine der Zielsetzungen bei der Einführung der Studienabschlüsse Bachelor und Master war, den Einstieg in das Berufsleben früher zu ermöglichen und zu vereinfachen. "Employability" ist das Schlagwort. Ob das Ziel der "Employability" wirklich erreicht wurde, war lange umstritten. Noch 2004 veröffentlichte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) Zahlen, laut denen 40 % der deutschen Unternehmen noch nichts über die neuen Abschlüsse wussten.

Mittlerweile ist der Bachelor allerdings am Arbeitsmarkt angekommen. Heutige Absolventen müssen sich bei ihren Berufsaussichten nach dem Studium nicht darum sorgen, dass Arbeitgeber den Abschluss nicht kennen oder anerkennen. Jedes achte Unternehmen in Deutschland beschäftigte 2010 Bachelor Absolventen - Tendenz steigend. Generell verläuft der Berufseinstieg bei Bachelor Studenten weitgehend unproblematisch. Mit 3 % bei den Fachhochschulabsolventen und 2 % bei den Universitätsabsolventen fällt die Arbeitslosenquote sehr niedrig aus (siehe oben).

Die Mehrheit der Unternehmen gab darüber hinaus in einer Studie des Stifterverbandes der Deutschen Wirtschaft an, Bachelor Absolventen auf den gleichen Einstiegspositionen einzusetzen wie andere Hochschulabsolventen. In den meisten Unternehmen können sie darüber hinaus alle Karrierestufen erklimmen. Bei 40 % der Unternehmen kannst Du mit dem Bachelor Abschluss sogar die Abteilungs- und Bereichsleiterebene erreichen.

Im Beamtenrecht ist der Bachelor dem Fachhochschuldiplom gleichgestellt und ermöglicht Dir den Einstieg in den gehobenen Dienst. Für den höheren Dienst benötigst Du allerdings den Master.

Das Gehalt

Bei der Frage nach Deinen Berufsaussichten nach dem Studium spielt natürlich auch die Frage nach dem Gehalt eine Rolle. Die Gehaltsaussichten mit einem Bachelor oder Master Abschluss hängen stark vom Studienfach und der späteren Branche, in der Du beschäftigt bist, ab. Die höchsten Einstiegsgehälter erzielen die Ingenieure, Schlusslicht sind ein weiteres Mal die Sozial- und Geisteswissenschaftler.

Bei den Abschlüssen hat der Bachelor den alten Magister in Sachen Einstiegsgehalt überholt, was auch damit zusammenhängen dürfte, dass der Magister ausschließlich in den Geisteswissenschaften verliehen wurde. Mit dem Diplom kann sich der Bachelor in Gehaltsfragen wiederum nicht messen. Allerdings gilt es hier zu bedenken, dass der Bachelor eine kürzere Studiendauer als das Diplom aufweist und das Diplom eher mit dem Master zu vergleichen ist. Der Master wiederum überflügelt beim Gehaltsvergleich sowohl das Diplom als auch das 2. Staatsexamen und belegt Platz 2 nach der Promotion.

Insgesamt haben Akademiker auch in puncto Gehalt gute Berufsaussichten nach dem Studium. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat im Jahr 2012 in einer Studie die Stundenlöhne nach der Ausbildung untersucht und dabei herausgefunden, dass die Hochschulabsolventen das Spitzenfeld der Löhne unter sich ausmachen. Den höchsten Stundenlohn kassieren demnach Zahnmediziner (Männer: 19,22 €, Frauen: 15,50 €) und Mediziner (Männer: 17,77 €, Frauen: 13,36 €), gefolgt von den BWLern (Männer: 16,58 €, Frauen: 10,00 €) und Juristen (Männer: 15,86 €, Frauen: 12,55 €).

Der Berufseinstieg

Egal welchen Studiengang Du absolvierst, die wenigsten Studenten werden direkt an der Hochschule rekrutiert. Der Weg in den Job führt in den meisten Fällen über die Bewerbung. Stellenanzeigen findest Du in den zahlreichen Jobbörsen im Internet und bei der Arbeitsagentur. Es kann generell sinnvoll sein, sich nach Abschluss des Studiums arbeitssuchend zu melden. So kannst Du hinterher Bewerbungskosten geltend machen und sie Dir zumindest teilweise von der Arbeitsagentur erstatten lassen.

Eintrittskarte zu einem Bewerbungsgespräch – und damit zu der Chance, Dich persönlich beim potenziellen Chef oder Personalchef beweisen zu können – ist eine gute Bewerbung. Bei dieser darf Folgendes auf keinen Fall fehlen:

  • Das Bewerbungsanschreiben
  • Ein gutes Bewerbungsfoto (von einem Profi geschossen und kein Urlaubsfoto)
  • Ein tabellarischer Lebenslauf
  • Kopien von allen wichtigen Zeugnissen

Generell gilt es, sich nicht von Absagen entmutigen zu lassen. In der heutigen Zeit ist es keine Seltenheit mehr, wenn die Anzahl der Bewerbungen ins Dreistellige geht. Außerdem solltest Du Dich zeitlich nicht zu sehr unter Druck setzen. Bis zum ersten Arbeitsvertrag vergehen in der Regel nach dem Studium 3 bis 12 Monate. Nutze diese Zeit, um durch Praktika erste Berufserfahrungen zu sammeln und Zusatzqualifikationen zu erwerben.